Zahlreiche Prozesse in der Industrie erfordern eine kontinuierliche Überwachung der Abläufe. Gasdurchflüsse müssen hinsichtlich des Volumens und der Geschwindigkeit kontrolliert werden, ohne dass der Produktionsprozess unterbrochen wird. Temperatursensible Vorgänge müssen in den toleranten Bereichen zwischen Erwärmung und Abkühlung gehalten werden.
Gleichzeitig werden aus den Überwachungsdaten Analysewerte hinsichtlich des Verbrauchs gezogen, die in die Optimierung der Prozessabläufe zurückfließen. Strömungsmessgeräte sind elementar im Bereich der industriellen Anwendung. Mit der steigenden Komplexität der Anforderung steigt die technische Entwicklung der Messgeräte. Der Markt fordert nicht mehr nur präzise Standardgeräte zur Durchflussmessung, sondern auch Strömungsmessgeräte für die individuelle Anwendung.
Durchflussmessung für alle Anforderungen
Arbeitsbereiche mit extremen Anforderungen sind eine Herausforderung an die Sicherheit. Kritische Werte dürfen nicht überschritten werden. Gase mit aggressiven Substanzen, Kondensate und mitgeführte Partikel können sich bei einer Temperaturerhöhung oder Druckintensivierung in einem kritischen Bereich explosionsartig ausbreiten und für eine Gefährdung von Menschenleben und der Umwelt sorgen. Die Überwachung von Temperaturen über 500° C und Strömungsgeschwindigkeiten, die bis zu 200 m/s erreichen, erfordern einen hohen Qualitätsstandard im Anwendungsprozess.
Damit keine Gefahrensituationen entstehen, ist der Einsatz von individuell angepassten Strömungsmessgeräten sinnvoll. In enger Zusammenarbeit mit dem Anwender können bedarfsgerechte Messgeräte entwickelt werden, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen und an die Sicherheitsansprüche angepasst sind.
Für jede Anwendung die passende Lösung
Die Durchflussmessung über ein Flügelrad zählt zu den klassischen Umsetzungen in der Messung von Strömungen. Das Flügelrad wird in eine Flüssigkeit oder ein Gas eingetaucht und beginnt sich mit einsetzender Strömung zu drehen. Die Drehzahl verhält sich proportional zur Strömungsgeschwindigkeit und ist unabhängig von der Dichte, der Temperatur oder dem Druck des Mediums. Die Messungen sind stationär und mobil durchführbar.
Das Kármánsche Phänomen der Wirbelablösung ist die Basis für die Strömungsmessung mit der Unterstützung von Ultraschall. Kernelement des Messgerätes ist ein Sensorkopf, von dem sich in regelmäßigen Abständen Wirbelströme lösen. Die Frequenz der Ablösung ist abhängig von der Durchflussmenge eines Gases. Jede Ablösung wird mittels Ultraschallmessung erfasst und gilt als äußerst präzise. Ein Anwendungsbeispiel ist die Abgasüberwachung in Tunneln mit Autoverkehr.
Für sehr kleine oder sehr große Strömungsmengen ist ein thermischer Durchflussmesser geeignet. Das Herz des Strömungsmessgerätes ist ein Sensorelement, das sich über den Durchfluss elektrisch erwärmt. Über die Differenz zur Umgebungstemperatur wird die Durchflussmenge berechnet. Das Messverfahren ist sehr genau und geeignet für einen Einsatz im Reinraum oder in der lebensmittelverarbeitenden Industrie. Die Messgeräte sind für einen stationären geeignet und erlauben die mobile Anwendung.
Die Messung einer Durchflussmenge mit Ultraschall basiert auf der Differenzmessung von Laufzeiten durch ein Medium. Der Vorteil ist das breite Anwendungsspektrum und die Messung im laufenden Betrieb. Während der Messung wird der kontinuierliche Durchfluss nicht unterbrochen und es entsteht keine untypische Rohrverengung. Das kontaktlose Messverfahren gilt als kostengünstig und effektiv.