NicoElNino/shutterstock.com
Economy & Business

Projektmanagement: Scrum vs. Kanban

Agilität hat sich zum Schlagwort in der Teamarbeit entwickelt. Agiles Arbeiten verspricht bei einer richtigen Umsetzung die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, erhöht die Entscheidungsfähigkeit und ist ein Schutzschild bei Herausforderungen.

Während flexible Arbeitsmodelle den Fokus auf die Mitarbeitenden richtet und nicht auf die Außenbeziehungen eines Unternehmens, bedeutet Agilität den Blick auf die Wünsche der Kundschaft zu richten. Für ein agiles Projektmanagement bieten sich sowohl das Rahmenwerk Scrum, als auch die Kanban-Methode an. Scrum hat seinen Ursprung in der Softwareentwicklung, während Kanban aus der japanischen Automobilindustrie stammt.

Die Zusammenarbeit von Teams optimieren

Das Geheimnis hinter Scrum sind im Wesentlichen drei Eckdaten. Rollen, Ereignisse und Ergebnistypen. In einem Team gibt es drei definierte Rollen oder Verantwortlichkeiten, die sich auf eine gemeinsame Lösung fokussieren. Scrum ist ein Konzept, das auf Lernschleifen basiert. In gleichmäßigen Zeiteinheiten, den sogenannten Sprints, arbeitet das Team an einzelnen kleinen Sequenzen des gesamten Projekts. Jede Sequenz ist in sich abgeschlossen und kann für sich allein stehen. Es ist wie bei der Renovierung eines Hauses, in dem Raum für Raum fertiggestellt wird. Das Projekt gewinnt an Übersichtlichkeit, Fehler und Veränderungen können unmittelbar umgesetzt werden und die einzelnen Teilerfolge sind Motivation.

Kanban erhöht über einen konstanten Workflow die Geschwindigkeit im Projektmanagement. Aufgaben werden auf eine begrenzte Anzahl von Aufgabenkarten geschrieben. Jedes Teammitglied holt sich die Aufgaben aus dem Aufgabenpool. Kanban folgt strengen Regeln. Es müssen immer Aufgaben in der Bearbeitung sein, damit der Arbeitsfluss nicht stillsteht. Kontinuierliche Analysen fließen umgehend in Verbesserung der Teamarbeit zurück.

Gemeinsam haben beide Methoden, dass Fehlentwicklungen schnell registriert werden und Maßnahmen zum Gegensteuern umgesetzt werden können. Während jedoch Scrum die Kompetenzbereiche abgrenzt und ein Teamergebnis präsentiert, gibt es bei Kanban Überschneidungen der Kompetenzen und verantwortungstragende Teammitglieder.

Voraussetzungen, damit Scrum und Kanban funktionieren

Scrum ist ein verständlicher Mechanismus, der zum Erfolg führt, wenn er richtig angewendet wird. Die Umsetzung im Projektmanagement ist jedoch verhalten. Häufig scheitert die Anwendung an einer wenig geeigneten Arbeitskultur. Scrum erfordert Selbstmanagement. Die Teammitglieder müssen in der Lage sein, Entscheidungen eigenständig zu treffen und diese zu vertreten. Wer sich nicht traut, Verantwortung zu übernehmen und dafür einzustehen, wird mit Scrum nicht erfolgreich werden. Unternehmen mit hierarchischen Strukturen und langen Genehmigungsprozessen können Scrum nicht effektiv umsetzen. Ein Projekt an Beschäftigte mit einem Vertrauensbonus zu übertragen, erfordert ein klares Wertesystem.

Kanban folgt einer Struktur, die deutlich an die Wurzeln der Methode erinnern. Es erinnert in der Projektarbeit daran, dass nur ein Schritt nach dem anderen gemacht werden darf, ohne zum Stillstand zu kommen. Die Grundregeln für die Umsetzung ähneln sich in beiden Methoden. Lerneffekte sind gewollt und sollen direkt einfließen. Ein respektvoller Umgang und das Fördern der Zusammenarbeit sind wichtig. Während Scrum auf die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen setzt, fordert Kanban eine hierarchische Sichtweise.

Ähnliche Beiträge

Welchen Beitrag kann Stückguttransport für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik leisten?

economag.de Redaktion

Wie können Unternehmen auf zukünftige Bedrohungen reagieren und ihre IT-Sicherheit verbessern?

economag.de Redaktion

Warum brauchen Unternehmen eine LEI-Nummer?

economag.de Redaktion
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner