Das Ende eines Arbeitsverhältnisses zu kommunizieren ist eine Situation, die eine sorgfältige Vorbereitung erfordert. Unabhängig von den Gründen der Kündigung muss der Schritt dem Gegenüber sachlich argumentiert und professionell belegt werden. Eine Kündigung ist nicht nur emotional, sondern muss rechtlich abgesichert sein.
Eine gute Gesprächsvorbereitung, ein Zeitpunkt, der mit Weitblick gewählt wird und ein diskreter Rahmen sind wichtige Aspekte. Ein Kündigungsgespräch führen kann trainiert werden und Personalverantwortliche können über entsprechende Schulungen Souveränität gewinnen und lernen, eine Kündigung professionell und respektvoll auszusprechen.
Jede Kündigung ist individuell
In Kündigungsgesprächen sind die Form und der Inhalt der Kommunikation sehr wichtig. Phrasen und Standardformulierungen sind allerdings nicht die richtige Wahl. Beschäftigten sollte in jeder Situation mit dem Respekt begegnet werden, dass ihre Angelegenheit individuell behandelt wird. Die Gründe für die Kündigung sollten offengelegt werden. Jeder Mensch reagiert anders auf schlechte Nachrichten. Personalverantwortliche müssen professionell und situationsbedingt handeln und antworten.
Im Idealfall haben die Führungskräfte im Personalwesen die möglichen Situationen in Rollenspielen oder in einem Coaching geübt und können auf die erworbenen Kompetenzen zurückgreifen. Für Unternehmen kann das Aussprechen von Kündigungen große Auswirkungen auf die Reputation und das Image haben. Es ist daher empfehlenswert, entsprechende Schulungen für die Führungskräfte im Personalwesen anzubieten.
Zeitpunkt wählen
In vielen Unternehmen gilt noch immer der Tag vor dem Wochenende als idealer Zeitpunkt für Kündigungen. Es existiert die Meinung, dass Beschäftigte die freie Zeit benötigen, um sich bis zum Montag mit der neuen Situation zu arrangieren. In der Realität befinden sich Gekündigte in einer einsamen Lage.
Am Freitagnachmittag gibt es keine Möglichkeit, einen Anwalt zu kontaktieren und die Kündigung rechtlich prüfen zu lassen. Das Wochenende wird in einem Zustand der Handlungsunfähigkeit verbracht und die Sorgen können in dieser Zeit anwachsen. Der Wochenbeginn ist besser geeignet, um ein Kündigungsgespräch zu führen. Beschäftigte haben so die Möglichkeit, sich zeitnah über weitere Schritte zu informieren und Rückfragen zu stellen.
Als Team auftreten
Kündigungsgespräche sind für alle Beteiligten eine Belastung. Aus Unternehmenssicht sollten immer zwei Personen an einem Kündigungsgespräch teilnehmen. Neben der Führungskraft kann eine weitere Person aus der Personalabteilung anwesend sein. Dies soll keine Übermacht demonstrieren, sondern sicherstellen, dass Beschäftigte bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses das Gespräch ohne offene Fragen verlassen. Gleichzeitig ist ein Zeuge anwesend, der den Verlauf im Falle eines Rechtsstreits darstellen kann. Die Führungskraft muss die rechtliche Lage präsentieren und Rückfragen umfassend beantworten können.
Eine Vertretung der Personalabteilung kann eine vermittelnde Funktion übernehmen. Im Kündigungsgespräch ist es wichtig, Perspektiven aufzuzeigen. Ein Signal der Verantwortung seitens des Unternehmens ist das Aufzeigen der nächsten möglichen Schritte. Harmonie gibt es in einem Kündigungsgespräch selten. Mit einer guten Vorbereitung kann die Belastung für alle Beteiligten reduziert und um ein späteres Feedback gebeten werden.