Unternehmer in der herstellenden Industrie und jene, die es werden wollen, stehen vor der Anschaffung von Maschinen stets vor der Frage, ob kostengünstigere, gebrauchte Modelle die bessere Wahl sind oder nur das neueste Gerät ihren Ansprüchen genügt. Warum gebrauchte Modelle nicht zum alten Eisen gehören müssen, zeigt Ihnen dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Retrofit: aus Alt mach Neu
Die Digitalisierung macht auch in der Fertigungsindustrie nicht Halt. Die neuesten Maschinen glänzen mit moderner Sensorik und Automatisierungstechnik, die ältere Modelle nicht mit sich führen. Doch dank Retrofit freuen sich vermeintlich ausgediente Modelle auf eine Frischzellenkur und sind so auch für die Zukunft gut gewappnet. Das Prinzip von Retrofit ist schnell erklärt.
Bestandsmaschinen und gebrauchte Modelle, die mechanisch einwandfrei laufen, aber den Sprung in das digitale Zeitalter nicht geschafft haben, werden mit fortschrittlichen Kommunikationssystemen und neuester Sensorik ausgestattet. Das steigert die Qualität und Quantität der hergestellten Produkte, reduziert Wartungs- und Ausfallzeiten und erhöht die Sicherheit am Arbeitsplatz. Ob sich Retrofit lohnt, ist abhängig von der Maschine und muss im Einzelfall geprüft werden.
Gut gewartete Maschinen sind wie neu
Eine gut gepflegte Maschine kann auch nach Jahren ihrer Benutzung in einem hervorragenden Zustand sein und nichts an ihrer Leistungsfähigkeit eingebüßt haben. Ist etwa eine Fräsmaschine gebraucht, aber stets gut gewartet worden, dürfen Unternehmer sich auf eine kostengünstige, und dennoch qualitativ hochwertige Maschine freuen, die in der Bilanz ein besseres Ergebnis liefern als neuwertige Maschine. Besonders bei großen Maschinen treten schnell hohe Anschaffungskosten auf, die Unternehmer aufgrund des Gebrauchtmarkts ohne Qualitätseinbußen drastisch senken können.
Umweltfreundliche Alternative
Die Herstellung von Maschinen frisst viel Energie und Ressourcen. Auch wenn Unternehmer in erster Linie an Wirtschaftlichkeit denken, ist dieser Aspekt für den ein oder anderen möglicherweise ebenfalls ein guter Grund, auf gebrauchte Modell zu setzen, zumal der Faktor Umwelt sich durch die Steigerung des CO₂-Preises in naher Zukunft auch auf die Kosten niederschlägt und die Preisdifferenz zwischen neuen und gebrauchten Maschinen zunehmen dürfte.
Schnellere Lieferzeiten
Aufgrund der Knappheiten in der Halbleiterindustrie sowie der Make-to-Order-Produktion von Maschinen, kann es schon mal dauern, bis die gewünschte Bestellung lieferbar ist. Sind Sie als Unternehmer jedoch darauf angewiesen, möglichst schnell Ihre Produktionskapazitäten zu steigern, lohnt sich der Blick auf den Gebrauchtwarenmarkt definitiv. Diese Geräte treffen in der Regel deutlich schneller auf ihrem Betriebsgelände ein und sind im Nu einsatzbereit.
Abschreibungen und Weiterverkauf
Nicht selten tragen Industriemaschinen vor allem im ersten Jahr am meisten Wertverlust davon, dementsprechend hoch sind die Abschreibungen nach den ersten zwölf Monaten. Gebrauchte Maschinen in einem guten Zustand bleiben dagegen größtenteils relativ wertstabil, wenn sie gut gepflegt und gewartet werden. Der Wiederverkaufswert einer neuen Maschine sinkt beim ersten Gebrauch drastisch, während er bei Anlagen aus zweiter oder dritter Hand auch Jahre später noch in der Nähe des Einkaufspreises bleiben kann.
Fazit
Natürlich sollte eine Industriemaschine auch das Produkt herstellen können, dass Ihnen vorschwebt, weshalb Sie nicht immer dem Kauf einer neuen und auf Ihren Betrieb zugeschnittenen Maschine ausweichen können. Aber wenn Ihnen noch Maschinen fehlen, sind gebrauchte Anlagen mehr als nur eine Alternative.