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Diese 7 Versicherungen brauchen Selbstständige und Gründer

Zu Beginn der Selbstständigkeit ist das Budget meist knapp. Dennoch gibt es Kosten, die unvermeidbar sind, wie einige wichtige Versicherungen. Die Auswahl ist riesengroß. Die Versicherer lassen nichts unversucht, um neue Kunden zu gewinnen und ihre Produkte zu verkaufen.

Doch nicht alle derart angepriesenen Versicherungen sind notwendig, insbesondere nicht ganz am Anfang der Selbstständigkeit, wenn das Einkommen sich noch nicht stabilisiert hat. Obendrein erweist sich so manches vom Versicherer angepriesene Schnäppchen als überflüssig. Vor der Auswahl des richtigen Schutzes ist es daher sinnvoll, sich zunächst zu informieren. Welche Versicherungen sind für Gründer wirklich wichtig? Welche haben noch etwas Zeit? Welche Leistungen bieten die einzelnen Versicherungen und welche Fakten sind dabei wichtig?

Das Angebot ist groß – welche Verträge sind wirklich wichtig?

Selbstständige sehen sich jeden Tag vielen Herausforderungen gegenüber und sind vielen Risiken ausgesetzt. Um nicht ständig in Sorge zu arbeiten, ist der passende Versicherungsschutz sinnvoll. Denn schon kleine Ursachen können eine fatale Wirkung haben, wie ein Streit mit einem Geschäftspartner oder einfach eine kleine Unachtsamkeit. Dann kann es schnell vorbei sein mit der mühevoll aufgebauten Selbstständigkeit. Grundsätzlich ist es möglich, fast jedes Risiko zu versichern.

Doch manche Versicherungen machen am Anfang noch keinen Sinn. Zunächst gilt es, sich auf die wichtigsten Verträge zu konzentrieren. Das Angebot ist sehr groß. Die verschiedenen Verträge versprechen Vorteile. Doch zunächst sind es nur sieben Versicherungen, die ein Gründer zunächst braucht.

Die Krankenversicherung ist essenziell

Die eigene Gesundheit bildet die Basis für den Erfolg des Unternehmens. Deshalb ist eine passende Krankenversicherung wichtig. Selbstständige haben die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Bei den gesetzlichen Krankenkassen sind die monatlichen Beiträge gut kalkulierbar; dafür gibt es ganz bestimmte Leistungen. Private Krankenversicherungen bieten zusätzliche Leistungen an und allzu oft werden Patienten, die privat versichert sind, bevorzugt behandelt.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert die Arbeitskraft ab

Gründer arbeiten oft allein. Fällt die eigene Arbeitskraft durch Krankheit oder einen Unfall weg, kommt das einer Katastrophe gleich | pixabay.com

Die meisten Gründer arbeiten viel allein oder mit nur wenigen Mitarbeitern. Ihr wichtigstes Kapital ist die eigene Arbeitskraft. Wenn die Arbeitskraft durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit wegfällt, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung vereinbarungsgemäß jeden Monat eine Rente. Für die Aufnahme gelten strenge Voraussetzungen. Daher ist es wichtig, diese Versicherung möglichst frühzeitig abzuschließen. Denn je gesünder der Antragsteller zum Zeitpunkt des Antrags ist, umso günstiger sind die Versicherungsbeiträge. Zudem sinkt das Risiko, dass ein Versicherer den Selbstständigen ablehnt.

Die Pflegeversicherung zählt ebenfalls zu den Basisversicherungen

Die Pflegeversicherung ist ebenfalls eine Versicherung, die jeder braucht. Sie sichert das Risiko der Pflegebedürftigkeit ab. Dabei gibt es, wie bei der Krankenversicherung, ebenfalls eine private und eine gesetzliche Pflegeversicherung. Allerdings haben Selbstständige hier nicht die freie Wahl. Wer sich privat krankenversichert, muss sich auch mit der Pflegeversicherung privat absichern. Gründer sollten dabei darauf achten, die Versicherung nicht auf Kostendeckung auszulegen. Wie hoch die Pflegekosten im Einzelfall sind und was die Pflegeversicherung übernimmt, ist von der Erkrankung und der individuellen Situation abhängig.

Die Unfallversicherung – mindestens den Basisschutz abschließen

Mit der gesetzlichen Unfallversicherung sind Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und auch während der Arbeitszeit abgesichert. Auch Selbstständige, die Mitarbeiter haben, brauchen die gesetzliche Unfallversicherung. Auch Zeiten im Homeoffice gehören zur Arbeitszeit und auch bei Einzelunternehmern ohne Mitarbeiter liegen Unfälle im Bereich des Möglichen. Grundsätzlich sollte jeder Selbstständige mindestens den Basis-Versicherungsschutz haben. Besser ist es allerdings, wenn auch Freizeitunfälle mit einer privaten Unfallversicherung versichert sind. Denn Sportverletzungen können langwierig sein und dann ein Start-up unnötig gefährden, wenn die Einnahmen deswegen ausbleiben.

Gründer brauchen eine Betriebshaftpflichtversicherung

Mit der Betriebshaftpflichtversicherung sind die Risiken abgedeckt, die durch betriebliche Aktivitäten entstehen. Dabei sind Sachschäden, Personenschäden und auch Vermögensschäden abgesichert. Die Betriebshaftpflichtversicherung sichert nicht den Gründer als Privatperson ab, sondern als Unternehmer, Freiberufler, Handwerker oder Gewerbetreibender. Was die Versicherung leistet und wie viel sie kostet, hängt sehr stark von der Größe des Unternehmens und dem zu versichernden Risiko ab.

Berufshaftpflichtversicherung für Unternehmer

Die Berufshaftpflichtversicherung sichert den Unternehmer als Privatperson ab. Wenn während der Arbeitszeit ein Schaden passiert, zahlt das die private Privathaftpflichtversicherung nicht. Deshalb ist die Berufshaftpflichtversicherung für einige Berufsgruppen vorgeschrieben. Sie deckt ebenfalls Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab. Die Mitarbeiter sind dabei automatisch mitversichert.

Gründer brauchen eine Altersversorgung

Festangestellte Arbeitnehmer sind ganz automatisch gesetzlich rentenversichert. Selbstständige müssen sich um ihre Altersversorgung selbst kümmern. Sie haben die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Rentenversicherung. Dabei ist die gesetzliche Rentenversicherung preiswerter, während die private Rentenversicherung im Alter die besseren Leistungen bietet. Die Beitragshöhe richtet sich unter anderem nach dem gewählten Renteneintrittsalter.

Welche Versicherungen sind noch für Gründer und Selbstständige relevant?

Es gibt noch weitere Versicherungen, die sich nur für bestimmte Arten von Unternehmen oder Berufsgruppen eignen:

  • Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Sie richtet sich an alle, die mit fremdem Vermögen arbeiten, es verwalten oder prüfen oder die als Berater tätig sind. Schon kleiner Fehler können dabei einen großen Schaden zur Folge haben. Es gibt sogar Berufsgruppen, in denen diese Versicherung vorgeschrieben ist, wie Gutachter, Buchhalter oder Fotograf.

  • Betriebsschließungsversicherung

Diese Versicherung lässt sich grundsätzlich für jedes Unternehmen abschließen, ist allerdings insbesondere in der Lebensmittelbranche sehr zu empfehlen. Damit sind auch die Folgen einer „behördlich angeordneten Betriebsschließung“ ab. Bei Krankheitsausbrüchen durch schlechte Hygiene oder durch Lebensmittelskandale können erhebliche Schäden entstehen. Die Versicherung entschädigt für die ausgebliebenen Umsätze oder zahlt für die Desinfektionskosten.

  • Cyber-Versicherung

    Viele Unternehmer unterschätzen die Gefahren durch einen Cyber-Angriff | pixabay.com

Wer ständig mit Kundendaten oder wichtigen Firmendaten arbeitet, ist mit einer Cyber-Versicherung gut beraten. Diese Versicherung deckt die finanziellen Folgen eines Cyber-Angriffs ab. Sie deckt sogar Schäden ab, die IT-Sicherheitsvorfälle verursachen können. Der Beitrag richtet sich nach der Unternehmensgröße.

Fazit

Für einen entspannten Arbeitsalltag ist es wichtig, ein paar grundsätzliche Risiken abzudecken. Dabei lohnt es sich, Angebote einzuholen und genau zu vergleichen. Während des Gründungsprozesses sollte ein ausreichendes Budget für diese Versicherungen eingeplant werden. Oft haben die Versicherer praktische Komplettpakete, die alle notwendigen Leistungen beinhalten, sodass es nicht notwendig ist, jeden Vertrag einzeln abzuschließen.

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