Kartenverfügung im Ausland
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Finanzen & Börse

Kartenverfügung im Ausland: Was bedeutet die vorgemerkte Lastschrift?

Unter einer vorgemerkten Lastschrift oder vielmehr vorgemerkten Umsätzen versteht man nicht nur die tatsächlichen mit Karte bezahlten Einkäufe und mit dieser vorgenommenen Bargeldabhebungen, sondern auch hinterlegte Kautionen für einen Mietwagen oder einen Hotelaufenthalt im Ausland. Diese sind auch unter dem Begriff Dispositionsanfragen geläufig.

Die vorgemerkte Lastschrift wird nicht gleich abgebucht, vielmehr erfolgt erst einmal nur eine Anfrage, ob das betreffende Konto überhaupt ausreichend gedeckt ist. Diese Abfragen passieren keinesfalls nur im Ausland, dort gestaltet sich die Lage jedoch in der Regel komplizierter, sollte das Konto für eine geplante Zahlung oder Kaution nicht mehr ausreichend gedeckt sein. Wird die Kaution dann doch nicht eingelöst, verschwindet auch der vorgemerkte Umsatz wieder von der Karte. Generell steht die Abbuchung bei vorgemerkten Umsätzen noch aus. Meist vergehen zwischen Vormerkung und finaler Abbuchung einige Tage.

Was gilt es bei vorgemerkten Lastschriften im Ausland zu beachten?

Vorgemerkte Lastschriften und Umsätze verringern oftmals den finanziellen Spielraum bei einem Aufenthalt im Ausland, ohne unmittelbar in Erscheinung zu treten. Sofern es sich dabei um reguläre und laufende Ausgaben daheim wie Miete und Versicherungen oder bewusste Hinterlegungen am Urlaubsort für das Mietauto handelt, ist dies erst einmal kein gravierendes Problem. Dabei ist jedoch besonders auf unregelmäßige Transaktionen und Umsätze zu achten. Betrug im Ausland lauert meist dann, wenn Sie am wenigsten damit rechnen. Am besten gilt es alle mit der Karte im Ausland getätigten Zahlungen und Vormerkungen in einer übersichtlichen Liste zu notieren.

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Kommt es dann zu nicht nachvollziehbaren Abbuchungen oder erscheinen Namen von Unternehmen, die einem unbekannt vorkommen, gelingt die Zuordnung möglicherweise mithilfe des konkreten Betrags. Niemand möchte schließlich während des Urlaubs oder kurz nach der Rückkehr mit unangenehmen Abbuchungen konfrontiert werden. Manchmal weicht zudem der angefragte Betrag vom eigentlichen Rechnungsbetrag ab, was ebenfalls zu bedenken ist.

Apps der Banken helfen dabei, den Überblick über alle Ausgaben zu behalten

In den meisten eigenen Apps der Banken sehen Sie sowohl gebuchte als auch vorgemerkte Umsätze. Das Online-Banking hilft Ihnen dabei, stets den Überblick zu allen getätigten Kartenzahlen und vorgemerkten Umsätzen zu behalten. Besonderes während des Wochenendes und an Feiertagen kann es hier allerdings zu Verzögerungen kommen. Oft sehen Sie getätigte Umsätze erst einen Tag danach auf Ihrem Smartphone oder Notebook. Erfolgte die Kartenzahlung jedoch nicht in Euro, sondern einer anderen Landeswährung, erheben viele Banken ein Umrechnungsentgelt bzw. eine Gebühr für den Einsatz der Debit- oder Kreditkarte im Ausland.

Kartenverfügung im Ausland: Was ist bei unrechtmäßigen Lastschriften zu tun?

Kommt es doch zu einer unrechtmäßigen Abbuchung, ist es möglich, innerhalb der bei der zuständigen Bank geltenden Fristen zurückfordern. Dieses Recht des Kunden gilt jedoch nicht bei fahrlässigem Verhalten wie etwa bei Verrat der geheimen PIN. Dann erfolgt jedenfalls keine Erstattung des Betrags. Bucht jemand Geld von Ihrem Konto ab, haben Sie die Möglichkeit das Geld innerhalb eines Zeitraums von ganzen 13 Monaten über Ihre Bank zurückzufordern.

Ähnliches gilt bei Erhalt einer Rechnung, die Sie nicht selbst veranlasst haben. Das betrifft alle Abbuchungen ohne Lastschriftmandat. Ansonsten haben Sie bei fehlerhaften SEPA-Lastschriftverfahren immer noch acht Wochen Zeit, um einen unrechtmäßig abgebuchten Betrag zurückzufordern.

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Debit-/Kreditkarte im Ausland verloren oder gestohlen

Geht die Kreditkarte im Ausland unbeabsichtigt verloren oder wurde sie sogar gestohlen, gilt es diese umgehend zu sperren, wofür es in Deutschland eine zentrale Sperrnotrufnummer gibt. Damit können Dritte die Kreditkarte nicht länger nutzen. Ohne eine Sperrung kommt es unter Umständen zu hohen Verlusten. Einige Banken verfügen über eigene Sperrhotlines, sollte es wirklich zu einem Kartenverlust kommen.

Fazit

Es lohnt sich immer, die eigenen Kontobewegungen aktiv zu verfolgen und gerade im Ausland doppelt auf vorgemerkte Lastschriften zu achten, bevor diese zur Urlaubsfalle werden. Das gilt für Debit- und Kreditkarten gleichermaßen. Im Zweifel gilt es immer schnell zu reagieren, sollten irgendwelche Unregelmäßigkeiten auftreten. Wichtige Bankdokumente aufzuheben, zahlt sich am Ende unter Umständen aus. So können fehlerhafte Transaktionen einfach nachverfolgt werden. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob die Dokumente in analoger oder digitaler Form vorliegen.

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