Seit der Veröffentlichung des Bitcoin Whitepaper von Satoshi Nakamoto Ende 2008 und der ersten Transaktion ein Jahr später, hat sich die Kryptoszene schnell entwickelt. Inzwischen gibt es mehr als 20.000 verschiedene Kryptoprojekte und die Marktkapitalisierung erreichte im letzten Jahr ein Hoch von knapp drei Billionen US-Dollar.
Zudem haben sich zahlreiche Broker und Börsen zum Kauf von Kryptowährungen etabliert. Dennoch ist die weltweite Adoption der Blockchain-Technologie gerade einmal vergleichbar mit der Verbreitung des Internets in den späten 1990er Jahren, weshalb einige Experten den Kryptowährungen ein weiteres schnelles Wachstum zutrauen.
Inhaltsverzeichnis
Der Kauf bei einem Broker
Wer sich entschließt in Kryptowährungen zu investieren, hat verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. Die einfachste und schnellste Variante ist dabei der Handel mittels eines Brokers. Dabei handelt der Investor nicht direkt mit der anderen Partei, sondern über einen Mittelsmann, den Broker. Dieser ist die Schnittstelle zwischen der Börse und dem Händler und führt den Handelsauftrag des Händlers durch. Durch die Tatsache, dass man die entsprechende Kryptowährung allerdings nicht direkt, sondern über eine dritte Stelle kauft, hat man auch einen Zugriff auf den Private Key. Dieser bleibt beim Broker, dem man somit vertrauen muss.
Zudem hat man keinen direkten Zugriff auf das Orderbuch und kann in dieses weder ein Kauf- noch ein Verkaufsangebot einstellen, was einem etwas die Flexibilität in der Preisfindung nimmt. Dafür sind Broker grundsätzlich recht einfach und übersichtlich aufgebaut und verfügen über weniger Funktionen als eine Börse, weshalb sie sich gut für Krypto Neueinsteiger eignen. Für den Kauf von Kryptowährungen muss man sich dafür lediglich registrieren, mit Hilfe seines Personalausweises verifizieren und Geld einzahlen. Die Verifizierung ist dabei notwendig, da Broker und Händler eine Geschäftsbeziehung eingehen und dafür aus Sicherheitsgründen zuvor die jeweilige Identität geklärt werden sollte.
Der Kauf auf einer Börse
Neben den Brokern ist die Krypto-Börse (Exchange) der klassische Ort zum Kauf von Kryptowährungen. Hier gibt es keinen Mittelsmann, der für einen den Kauf und Verkauf durchführt. Vielmehr findet der Handel hier direkt zwischen zwei Parteien statt und man hat direkten Zugriff auf das Orderbuch. Dadurch kann man mittels einer Limit Order eigenständig ein Angebot in das Orderbuch reinschreiben, welches andere annehmen können, oder man nimmt mittels einer Market Order ein bereits eingestelltes Angebot an. Da man der Exchange als Händler über die Limit Order mehr Liquidität gibt, ist diese in der Regel günstiger.
Börsen haben dabei den Vorteil, dass der Investor selbst über den Private Key verfügt und der Börse daher nicht in dem Maße vertrauen muss, wie bei einem Broker. Durch das eigenständige Halten des Private Keys kann man seine Kryptos auch jederzeit von der Börse auf eine Hardware-Wallet mit größerer Sicherheit ziehen, welche man in Form eines Sticks oder einer Festplatte offline lagern kann. Wer über eine Börse Kryptowährungen kaufen möchte, muss sich dazu zunächst registrieren und ein Konto anlegen.
Anders als bei einem Broker fällt die Verifizierung allerdings weg, solange man kleinere Beträge transferiert. Möchte man hingegen größere Beträge transferieren, muss man sich auch bei einer Exchange verifizieren. Ansonsten kann man aber einfach sein Geld einzahlen und nach dem Auswählen des gewünschten Handelspaares eine Kauf- beziehungsweise Verkaufs-Order erstellen.
CFDs Kaufen
Eine weitere Möglichkeit Kryptowährungen zu kaufen, ist der Weg über Derivate (CFDs), auch Differenzkontrakt genannt. Bei diesen handelt es sich um eine Art Wertpapier, mit dem man auf den zukünftigen Kursverlauf der entsprechenden Währung setzt. Am weitesten verbreitet ist dabei der Derivatekauf für Bitcoin, aber auch für Ethereum, XRP, Litecoin und Bitcoin Cash gibt es die Möglichkeit des CFD-Handels. Hierbei kauft der Investor die entsprechende Kryptowährung allerdings nicht physisch und besitzt daher auch keinen digitalen Coin oder eine entsprechende Datei.
Vielmehr erhält er einen Vertrag, bei dem er die Differenz zwischen dem Preis zum Vertragsabschluss und dem Ablaufdatum des Vertrags erhält. Der Vorteil besteht darin, dass es dafür kein Startkapital benötigt, um einen solchen Vertrag abschließen zu können. Im Verlustfall muss allerdings ebenfalls die Differenz bezahlt werden. Daher ist der Weg über Derivate auch eine riskantere Variante, bei der man aufgrund der hohen Volatilität bei Kryptowährungen viel Gewinnen, aber auch viel Verlieren kann. Um seine Gewinne noch zu maximieren, besteht beim CFD Handel darüber hinaus die Möglichkeit einen Hebel zu benutzen und so mit geliehenem Geld in den Markt zu gehen.
Man sollte jedoch bedenken, dass bei einem 5er Hebel die Gewinne nicht nur fünfmal so hoch sind, sondern auch die möglichen Verluste und sich daher eher an fortgeschrittene Investoren richtet. Wer CFDs handeln möchte, hat dazu verschiedene Plattformen zu Auswahl. Die bekanntesten dürften dabei die Broker eToro sowie Plus500 sein.
Kryptos über ETP kaufen
Wer breit gestreut und passiv in Kryptowährungen investieren möchte, hat dazu die Möglichkeit über Krypto-ETPs. Auf deutsch übersetzt, ist mit einem ETP ein passiv gemanagtes, börsengehandeltes Produkt gemeint und funktioniert ähnlich wie ein normaler Aktien ETF. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um ein Wertpapier, mit dem man die Wertentwicklung eines bestimmten Coin oder einer Vielzahl an Coins abbilden kann, ohne dass der Anbieter die entsprechenden Coins halten muss. Er gibt stattdessen lediglich an, dass er über die entsprechende Anzahl an Coins verfügt und der Investor Anspruch auf einen bestimmten Anteil an seinem Portfolio hat und entsprechend an der Wertentwicklung mit antizipiert.
Ein klarer Vorteil ist hierbei, dass man nicht selbst schauen muss, welche Coins zukünftig von großem Nutzen sein werden und sich durchsetzen. Denn sofern man in einen ETP mit mehreren Werten investiert, setzt man auf eine Vielzahl an Kryptowährungen und nicht nur auf eine gezielte, wodurch sich das Risiko für einen Totalverlust minimiert. Gleichzeitig kann man passiv in Kryptowährungen investieren, ohne den Aufwand sie selbst verwahren zu müssen. Dies ist jedoch gleichzeitig ein Risiko. Denn sollte sich der Anbieter verkalkulieren, nicht über die nötigen Coins verfügen und bankrottgehen, so verliert man auch als Anleger sein Geld.
Beispiele für ETPs wären zum einen der Krypto ETP Iconic Funds Physical Bitcoin ETP, welcher ausschließlich den Bitcoin spiegelt und zum anderen der 21 Shares Crypto Basket Index ETP, der bereits fünf Kryptowährungen in sich vereint. Wer einen solchen ETP kaufen möchte, kann dies bei verschiedenen Plattformen machen. Die großen Anbieter wären hierbei 21Shares, VanEck, die ETC Group sowie der auch als Broker bekannte Anbieter Bitpanda.
Kryptos sicher aufbewahren
Bei der Verwahrung von Kryptowährung unterscheidet man zwischen zwei Varianten. Entweder verwahrt man sie online auf einer Wallet oder offline in Eigenverantwortung. Grundsätzlich kann dabei gesagt werden, dass die Offline-Variante die sicherere ist, da Unbefugte für einen Zugriff auf die Coins und Token zunächst in der realen Welt bei einem eindringen müssten. Bei der Online-Variante kann der Zugriff hingegen geschehen, ohne dass die andere Partei wissen muss, wo man wohnt. Der Vorteil bei der Verwahrung von Kryptowährungen auf einer Online Wallet, auch Hot Wallet genannt, besteht im hohen Komfort. Man hat als Halter schnellen Zugriff auf seine Coins und kann daher schnell auf aktuelle Marktsituationen reagieren.
Um die Sicherheit zu erhöhen, sollte man auf den Börsen allerdings neben dem Passwort zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Diese ist im Grunde ein sich ständig ändernder Code, der als zusätzlicher Schlüssel fungiert. Noch sicherer sind dagegen die Cold Wallets, bei denen man seine Coins auf eine Festplatte oder einen entsprechenden USB-Stick verschiebt. Diese Form der Aufbewahrung hat den Vorteil der großen Sicherheit vor einem Zugriff von außen. Gleichzeitig aber den Nachteil, dass man etwas unflexibler ist, um auf aktuelle Entwicklungen am Markt zu reagieren, weil man die Coins zum Handeln zunächst auf die Börsen hochladen muss.