Virrage Images/shutterstock.com
Finanzen & Börse

Lohnt sich der Kauf eines amerikanischen Autos?

Mit einem Jeep Grand Cherokee auf der A 42 in den Sonnenuntergang cruisen – eine exotische Vorstellung. Doch warum überhaupt? Für Luxusmarken wie Mercedes oder BMW sind die Umsätze in den USA von großer Bedeutung. Die für Europa konzipierten Modelle lassen sich mit leichten Modifikationen gut auf dem amerikanischen Automarkt verkaufen.

Umgekehrt spielen die amerikanischen Autogiganten auf dem hiesigen Markt kaum eine Rolle. Lediglich Ford hat es geschafft, ein umfangreiches Händlernetz aufzubauen und spezielle Modelle für Deutschland und Europa zu entwickeln. Was machen Fans von Corvette, Mustang, Chevrolet und Co.? Lohnt sich der Kauf von amerikanischen Autos in Deutschland?

Amerikanische Autos beim Händler kaufen

Viele Fahrzeugmodelle und besondere Ausstattungslinien amerikanischer Autobauer werden in Europa also gar nicht erst angeboten. Wer nach einem bestimmten Wagen Ausschau hält, kann als erste Anlaufstelle einen Händler kontaktieren. In vielen deutschen Großstädten gibt es auf den Import und Vertrieb amerikanischer Pkws spezialisierte Fachhändler. Oft bieten sie neue Modelle und Bestandsfahrzeuge zu einem guten Preis an. Dort erhält man in der Regel auch die passenden Service-Dienstleistungen. Ein guter Händler für US-Cars überzeugt mit einem vielfältigen Angebot an Original-Ersatzteilen und Zubehör. Bisweilen können sie sogar mit einer angeschlossenen Kfz-Werkstatt punkten.

Aber auch über die gängigen Online-Portale für Neu- und Gebrauchtwagen sind US-Autos zu bekommen. Ob man lieber bei Privat oder einem Händler kauft, ist letztlich Geschmacksache. Gesichtspunkte wie Garantie und Gewährleistung sollten bei der Kaufentscheidung aber mitbedacht werden. Und selbstverständlich sind die Preise in den Internetportalen immer ein guter erster Anhaltspunkt für einen Preisvergleich.

Autos aus den USA selbst importieren

Wer das Abenteuer wagen und selbst ein Auto aus den USA importieren möchte, macht zunächst einmal Bekanntschaft mit der US-Bürokratie. Folgende Unterlagen werden zwingend benötigt:

  • Certificate of Title (Fahrzeugbrief) oder bei Neuwagen: Herkunftszertifikat vom Hersteller; jeweils in doppelter, beglaubigter Ausführung
  • falls das Auto selbst zum Hafen gefahren und in den USA zugelassen werden muss: Registration Card (Zulassungspapiere) vom Department of Motor Vehicles
  • das Fahrzeugdatenblatt
  • eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Zoll
  • eine Gefahrguterklärung
  • eine Ausfuhranmeldung für den Transport
  • bei Gebrauchtwagen: die US-Kennzeichen
  • ein Abgas-Gutachten
  • ein lichttechnisches Gutachten

Für Privatpersonen ist dieser Organisationsaufwand nicht so ohne Weiteres zu stemmen. Daher bieten Transportunternehmen die Abwicklung eines solchen Autoimportes als Komplettpaket an. Der Preis dafür ist von so vielen Variablen abhängig, dass keine Pauschalaussagen getroffen werden können. Interessenten sollten sich mehrere Kostenvoranschläge einholen und vergleichen.

Natürlich kann es auch von Währungsschwankungen abhängig sein, ob sich der Import lohnt oder nicht. Zuletzt zeigte sich der US-Dollar so stark wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Der Kurs des Euro ist im Juli zwischenzeitlich auf ein Dollar-Tauschverhältnis von eins zu eins gefallen. Der Krieg in der Ukraine und die darauffolgende Sorge um die europäische Energieversorgung wurden von Börsenexperten als Hauptgrund dafür ausgemacht.

Fazit: Kauf von US-Autos in Deutschland vs. Import

Anhänger amerikanischer Automarken können ihren Traumwagen durchaus auch in Deutschland bekommen. Einige Firmen haben sich auf den Handel mit amerikanischen Autos spezialisiert. Die Suche nach bestimmten Fahrzeugtypen kann sich aber natürlich als mühsam und zeitaufwendig herausstellen.

Der Import von US-amerikanischen Autos ist vor allem für Liebhaber spezieller Modelle oder Fabrikate interessant. Fans eines ganz bestimmten Oldtimers kommen beispielsweise um einen Import oft gar nicht herum. Wer als Privatkunde hingegen darauf spekuliert, auch in Europa erhältliche Serien-Autos durch einen US-Import günstiger zu bekommen, wird enttäuscht werden: Dieser Aufwand lohnt sich in den allermeisten Fällen nicht.

Für gewerbliche Händler kann der Import aber durchaus interessant sein. Wer noch nie einen Pkw aus den USA importiert hat, sollte sich Unterstützung bei einem Unternehmen mit entsprechender Expertise suchen und sich beraten lassen. Ein ausgiebiger Preisvergleich unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten versteht sich von selbst.

Ähnliche Beiträge

Den Kreislauf der Verschuldung mit intelligenten Strategien bekämpfen

economag.de Redaktion

Immobilienprojekte finanzieren: Mezzaninkapital für Bauträger

economag.de Redaktion

Wie man das beste Girokonto für seine Bedürfnisse findet: Ein umfassender Leitfaden

economag.de Redaktion
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner