In den vergangenen Jahren haben CFDs dank ihrer Vorteile großen Anklang gefunden. Allerdings liegen Gewinn und Verlust beim CFD-Handel eng beieinander. Mit CFDs lässt sich schnell viel Geld gewinnen – aber auch verlieren. Wer regelmäßig mit CFDs handeln will, benötigt daher einen guten Broker. Doch was zeichnet einen solchen aus?
Inhaltsverzeichnis
Was genau sind CFDs?
Bevor es an die Kriterien geht, die einen guten Broker ausmachen, muss zunächst vor allem für Einsteiger die Frage geklärt werden, was CFDs überhaupt sind. Bei CFDs (Contract for Difference) handelt es sich um Derivate, aber nicht um klassische Terminprodukte wie Optionen oder Futures. CFDs werden nicht am Terminmarkt gehandelt. Vielmehr wird zwischen Kunde und CFD-Broker ein Vertrag (Kontrakt) geschlossen. CFDs sind von der Ausstattung her Differenzkontrakte, denn es geht darum, wie sich der Kurs eines Basiswertes entwickelt. Der Kunde kauft vom Broker zunächst einen bestimmten Basiswert und schließt anschließend einen Vertrag über die Differenz zwischen Kaufpreis und späterem Kurs ab.
Dazu ein Beispiel: Beim Erwerb eines CFDs mit dem Basiswert Silber wird ein Edelmetall zu einem Preis von 1.000 Euro gekauft. Steigt der Silberpreis danach auf 1.200 Euro, muss der Broker dem Kunden die 200 Euro Differenz zahlen.
Woran lässt sich ein guter CFD-Broker erkennen?
Um den besten CFD-Broker zu finden, müssen verschiedene Aspekte genauer beleuchtet und zunächst folgende Fragen gestellt werden:
- Welche Leistungen sind dem Kunden wichtig?
- Welche Handelskonditionen kann der Broker bieten?
- Welche Handelsplattform möchte der Kunde nutzen?
- Soll der Broker Zusatzleistungen bieten und wenn ja, welche?
Neben handelbaren Märkten (CFDs, Devisen, Forex, Rohstoffe), Handelskonditionen (Kommission, Spreads, Mindesteinzahlung), Handelsplattform (brokereigen, webbasiert, Trading-App, MetaTrader) und möglichen Zusatzleistungen ist ein wichtiges Kriterium auch der Kundensupport. Vor allem unerfahrene Trader profitieren von diesem. Die nachfolgenden Faktoren sollten bei der Wahl eines guten CFD-Brokers genauer unter die Lupe genommen werden.
Angebot des Brokers
CFD-Broker bieten meist zahlreiche Basiswerte an – und zwar aus den Assetklassen Aktien, Indizes, Rohstoffe sowie Zinsen. Auch Forexes werden oft abgedeckt. Vereinzelt werden zudem CFDs auf Kryptowährungen angeboten. Bei der Wahl eines guten CFD-Brokers gilt: je umfangreicher das Angebot, desto besser für den Kunden. Allerdings ist der Blick auf die Anzahl der Basiswerte allein nicht ausreichend. Eine wichtige Rolle spielt auch die Qualität. Ein guter CFD-Broker bietet Basiswerte aus verschiedenen Branchen und Ländern (vorzugsweise Deutschland und Länder der EU und Asien sowie USA und Kanada).
Konditionen des Brokers
Die Konditionen sind ein ebenfalls wichtiger Punkt, wenn es um einen guten Broker geht. Folgende Gebühren sind dabei relevant:
- Spreads
- Kommissionen
- Kontoführungsgebühren
- Depotgebühren
- Ein- und Auszahlungsgebühren
- Kosten für Währungsumrechnungen
- Kosten für Inaktivität
- Rabatte oder Nachlässe für Vieltrader
Ihren Blick sollten Kunden vor allem auf Spreads richten, denn diese fallen bei jedem Handel an. Denn: Je öfter gehandelt wird, desto höher sind die Kosten in Form von Spreads. So kann mit der Zeit eine nicht zu unterschätzende Summe anfallen und die Performance des Kunden sich verschlechtern. Auch Kommissionen sollten möglichst gering ausfallen, denn Ziel beim Trading ist natürlich die Gewinnerzielung.
Benutzerfreundliche Website
Große Beachtung sollte auch der Benutzerfreundlichkeit der Website geschenkt werden. Ein optisch moderner Internetauftritt ist für Kunden wenig hilfreich, wenn wichtige Informationen nicht vorhanden sind, sich Kunden nicht zurechtfinden oder die Funktion bestimmter Anwendungen eingeschränkt ist. Auf folgende Punkte gilt es hier zu achten:
- Gute Menüführung
- Einfaches Auffinden von Informationen
- Gute sprachliche sowie bestenfalls fehlerfreie Gestaltung
- Funktionierende Anwendungen
- Einfache Registrierung sowie Anmeldung
Die Website ist die Visitenkarte des Brokers. Sie zeigt sein wirkliches Interesse am Kunden. Kleinere Mängel sollten natürlich nicht sofort ein Ausschlusskriterium sein.
Der Kundenservice
Die Qualität des Kundenservices lässt einen Rückschluss auf die generelle Anbieterqualität zu. Schließlich sind beratende Mitarbeiter für den Broker das Aushängeschild. Und auch der direkte Draht zum Kunden. Der Kundenservice sollte per
- E-Mail,
- Telefon,
- Post und idealerweise
- Livechat
erreichbar sein und durch einen umfangreichen Frage-Antwort-Bereich ergänzt werden. Zudem ist die Verfügbarkeit des Kundenservice von Bedeutung. Mehrsprachige Mitarbeiter, die dem Kunden mindestens 24/5 zur Verfügung stehen, sind für einen guten CFD-Broker unerlässlich.
Kontenmodelle
Die meisten Broker stellen ihren Kunden verschiedene Kontenmodelle zur Verfügung, die auf unterschiedliche Anforderungen angepasst sind. Im besten Fall gibt es Konten für Einsteiger und für erfahrene Kunden sowie für professionelle Händler.
Handelsplattform
CFD-Broker bieten ihren Kunden meist mehrere Plattformen für den Handel. Neben hauseigener Software und webbasierten Plattformen gibt es auch mobile Anwendungen für Android und iOS. Handelsplattformen sollten möglichst umfangreich sein und über eine Anbindung zu anderen Plattformen verfügen. Entscheidend ist zudem, dass die Handelsplattform alle für den CFD-Handel erforderlichen Funktionen besitzt.
Zahlungsmöglichkeiten
Ein guter CFD-Broker hält für seine Kunden verschiedenen Möglichkeiten für Ein- und Auszahlungen bereit. Neben der klassischen Banküberweisung (Sofortüberweisung) sind dies PayPal, Kreditkarte, Neteller und Skrill – alles Möglichkeiten, die eine sofortige Kapitalisierung auf dem Konto zulassen. Einige Broker bieten auch Paysafecard an. Im Zusammenhang mit den Zahlungsmethoden spielen auch die Gebühren für Ein- und Auszahlungen eine Rolle. Diese sollten möglichst gering ausfallen, bestenfalls liegen sie bei null Euro. Es sollte aber mindestens eine kostenlose Zahlungsmethode angeboten werden, denn auch hier gilt: Hohe Gebühren führen zu einer Verschlechterung der Trading-Performance.
Regulierung und Einlagensicherung
Die Regulierung eines Brokers und die Einlagensicherung sind ebenfalls grundlegende Kriterien. Grundsätzlich gilt: Auch wenn ein Broker reguliert ist, arbeitet er nicht unbedingt seriös. Eine Regulierung durch die deutsche BaFin ist dabei zwar besser zu bewerten als eine Regulierung in Südseeländern, Letztere deutet aber nicht zwangsläufig auf fehlende Seriosität hin.
In der Regel kann nie zu 100 Prozent gesagt werden, wie seriös ein CFD-Broker ist. Folgende Faktoren sind aber gute Anhaltspunkte:
- Sichere Zahlungsmodalitäten
- SSL-Verschlüsselung der Website
- Einhaltung der MiFID-II-Richtlinie
- Verzicht auf Nachschusspflicht
- Getrennte Aufbewahrung von Kundenkapital und Unternehmensvermögen
Als besonders streng gelten Regulierungen übrigens in den USA, Kanada, Australien, der EU und Japan. Hier müssen Broker regelmäßig hohe Auflagen erfüllen sowie Daten und Informationen übermitteln. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Einlagensicherung, die von Broker zu Broker und Land zu Land variiert. Ein gutes Zeichen für einen seriösen Broker ist eine freiwillige Mitgliedschaft in einem Einlagensicherungsfonds. Dieser greift, wenn die gesetzliche Einlagensicherung für die Befriedigung der Gläubigeransprüche nicht mehr ausreicht.
Zusätzliches Angebot
Um einen CFD-Broker beurteilen zu können, spielen nicht zuletzt auch Zusatzangebote eine Rolle. So erweist sich ein Weiterbildungsbereich für Einsteiger als sinnvolles Zusatzangebot, aber auch Boni und Prämien sowie Unterstützungen für CFD-Trading sind von Bedeutung. Durch derartige Zusatzangebote werden Kunden dauerhaft erfolgreich.
Fazit: Qualität eines CFD-Brokers von unterschiedlichen Faktoren abhängig
Wie sich zeigt, gibt es für die Beurteilung eines guten CFD-Brokers sehr unterschiedliche Kriterien. Auch wenn es immer Testsieger gibt, sollten Kunden ihren CFD-Broker anhand ihrer persönlichen Bedürfnisse wählen und für sich entscheiden, welche Kriterien ihnen besonders und welche weniger wichtig sind.