Die Cyberkriminalität nimmt immer mehr Fahrt auf. Inzwischen werden vermehrt kleine und mittelständische Unternehmen angegriffen. Diesen Betrieben fehlt meistens das Budget zur Einrichtung teurer Schutzmaßnahmen. Allerdings sind die Schäden, die durch Wirtschaftsspionage und Datenverluste auftreten, deutlich höher als die Ausgaben für Sicherheitssoftware und Fortbildungen.
Im Jahre 2022 betrugen die Schäden aufgrund von Cyberattacken mehrere Milliarden Euro. Deshalb ist es wichtig, dass sich auch kleinere Unternehmen besser schützen. Derartige Angriffe haben auch schon zu Existenzbedrohungen geführt.
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Welche Cyberangriffe gibt es?
Es geht selbstverständlich nicht immer um Wirtschaftsspionage im großen Stil. Manchmal können aber auch schon kleinere Angriffe beachtliche wirtschaftliche Schäden anrichten. Beispielsweise gelang es einem Angreifer im November 2021 einen Trojaner in den Server einer Elektronikkette einzuschleusen. Das führte dazu, dass über einen Zeitraum von mehreren Tagen keine Kassen funktionierten. Während dieser Zeit konnten Kunden nichts einkaufen. Für das Unternehmen war es ein beachtlicher Schaden.
Zudem führen solche Ereignisse zu einem Vertrauensverlust. Zahlreiche Kunden, die dringend ein Elektronikgerät benötigten, haben sich dieses bei anderen Anbietern gekauft. Einige der damaligen Kunden werden sicherlich nicht wieder bei dem Elektronikanbieter einkaufen.
Oftmals werden aber auch andere Betriebe mit Ransomware oder ähnlichen Attacken angegriffen. Diese können das komplette System lahmlegen. Die Täter fordern oftmals ein hohes Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben. Der Arbeitsausfall, das Lösegeld und der Vertrauensverlust sind ernst zu nehmende Belastungen für jedes Unternehmen. Das gilt für große Konzerne genauso wie für kleine Unternehmen.
Wie können sich Unternehmen vor solchen Angriffen schützen?
Sowohl die Server als auch alle anderen Systeme, die für die tägliche Arbeit benötigt werden, sollten mit einer leistungsfähigen Sicherheitssoftware geschützt werden. Neben einem Antivirenprogramm ist eine sorgfältig konfigurierte Firewall wichtig. Doch wer sich diese Anwendungen installiert, ist noch lange nicht sicher. Der Schein trügt oftmals ein wenig. Bei der Arbeit im Bereich der IT werden immer Daten übertragen. Ein Client fragt Daten von einem Server ab und dieser schickt sie dann an den Client. Deshalb findet ein kontinuierlicher Datenaustausch statt. Darauf haben es die meisten Hacker abgesehen. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die Datenübertragungen zu sichern. Das gelingt am besten mit einem VPN.
Was ist ein VPN?
Vielleicht stellt der eine oder andere Interessent sich die Frage: Was ist eigentlich ein VPN? Deshalb kann eine kurze Definition sicherlich hilfreich sein. Die Abkürzung VPN steht für den Begriff Virtual Private Network. Auf Deutsch übersetzt „virtuelles geschütztes Netzwerk“. Es wird daher innerhalb des vorhandenen Netzwerks ein virtuelles Netzwerk eingerichtet. In diesem findet eine Datenverschlüsselung während der Übertragung statt.
Es handelt sich um einen sehr starken Verschlüsselungsalgorithmus, der nicht so einfach aufzulösen ist. Ohne den passenden Schlüssel würde eine Entschlüsselung mehrere Jahrzehnte lang dauern. Nach solch einem langen Zeitraum haben die Daten ohnehin keinen Wert mehr. Zudem findet die Übertragung der Daten nicht auf dem direkten Weg statt. Sie werden über verschiedene Server umgeleitet. Aus diesem Grund sind weder eine Zuordnung noch eine Rückverfolgung möglich. Der große Vorteil eines VPN besteht darin, dass es schnell eingerichtet und konfiguriert ist. Dann bietet es sofort deutlich mehr Sicherheit.
Regelmäßige Sicherungen der Daten
Im ersten Schritt geht es darum, die Daten nach Wichtigkeit zu sortieren. Für das Unternehmen besonders wichtige Daten sollten stets auf einem separaten Laufwerk abgelegt sein. Sie sollten sich niemals auf der gleichen Festplatte befinden wie die Daten, die für die tägliche Arbeit benötigt werden. Zudem ist es wichtig, in möglichst kurzen Abständen Back-ups einzurichten. Auch diese sollten in einem Speicherbereich gesichert werden, der für die normale Arbeit nicht genutzt wird. Besonders gut eignen sich externe Festplatten oder Cloud-Speicher zur Datensicherung. Auf Daten, die in der Cloud gespeichert sind, kann allerdings nur bei einer funktionierenden Internetverbindung zugegriffen werden.
Passwörter sicher verwalten
Ein großes Problem im Bereich der Cybersecurity sind unsichere Passwörter. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter anweisen, ausschließlich sichere Passwörter zu verwenden. Die Vornamen der Kinder oder Geburtstage sind überhaupt nicht geeignet, um wichtige Daten vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. Gute Passwörter ergeben keinen Sinn und bestehen aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Die beste Lösung besteht darin, dass sich im Unternehmen der Administrator mit der Einrichtung von Passwörtern befasst. Tools, die Passworttresore oder Passwortmanager bezeichnet werden, bieten dabei eine große Hilfe.
Mit solchen nützlichen Helfern können sichere Passwörter generiert und verwaltet werden. Das ist deshalb sinnvoll, weil sich merkwürdige Zahlen und Zeichenkombinationen kaum jemand merken kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sämtliche Passwörter in regelmäßigen Abständen erneuert werden sollten.
Mitarbeiter schulen
Oftmals empfinden Angestellte die Sicherheitsmaßnahmen als überflüssig oder sogar als nervig. Deshalb ist es dringend zu empfehlen, allen Mitarbeitern zu erklären, welche Risiken durch Sicherheitsmaßnahmen vermieden werden können. Letztendlich hängt der Arbeitsplatz von jedem Mitarbeiter davon ab, ob das Unternehmen vor Cyberangriffen ausreichend geschützt ist.
Zusammenfassung
Wurden früher hauptsächlich große Konzerne angegriffen, trifft es mittlerweile sehr viele kleine und mittelständische Unternehmen. Deshalb ist es wichtig, dass in allen Betrieben vermehrt über die Sicherheit im IT-Bereich nachgedacht wird. Neben der Einrichtung von Sicherheitssoftware bietet ein VPN einen sehr hohen Schutz. Aber auch ein sorgfältiger Umgang mit Passwörtern trägt zu einer erhöhten Sicherheit bei.