Der Bau von Brücken, Tunneln, Windrädern und anderen technischen Bauwerken unterliegt besonderen Herausforderungen. Neben hohen Ansprüchen an die Sicherheit und Langlebigkeit fließen ästhetische Aspekte in das Bauen mit Beton ein.
Ein Aspekt im Ingenieurbau, der immer wichtiger wird, ist die Nachhaltigkeit der verwendeten Stützenschalungen. Besonders im Hinblick auf umweltfreundliches Bauen gibt es innovative Lösungen. Die Stützenschalung aus Holz kann durch ein wiederverwendbares System ersetzt werden. Die Ressource Holz wird geschont und Bauprojekte profitieren von einer Zeitersparnis.
Stützenschalungen für Pfeiler und Säulen
Das Gießen von Betonteilen erfordert die Verwendung von stützenden Schalungen. Der flüssige Beton wird in eine Form gegossen, die den Beton hält, bis er ausgehärtet ist. Nach dem Aushärten wird die Schalung entfernt. Die klassische Methode ist ein Holzgerüst, das temporär für jeden einzelnen Gießvorgang errichtet wird. Nach der Fertigstellung wird das Holz entfernt und entsorgt. Der Vorteil an dieser Methode ist die individuelle Fertigung von Stützschalungen für jede gewünschte Form. Von Nachteil sind der Materialaufwand und die benötigte Zeit für das Errichten der Stützenschalungen.
Eine Alternative bieten Stützenschalungen, die nach dem Aushärten in einem Stück vom Betonteile entfernt und erneut verwendet werden können. Mit dem System lassen eckige Betonpfeiler mit einem Durchmesser zwischen 200 und 600 mm gießen. Das faltbare System kann in Schritten in Abständen von 50 mm oder sogar stufenlos justiert werden und bietet damit ein hohes Maß an Flexibilität.
Sichtbeton als ästhetisches Element
Sichtbeton ist für technische Bauwerke von großer Bedeutung. Anders als Beton, der hinter einer Fassade als statisches Element verschwindet, muss Sichtbeton optische Anforderungen erfüllen. Die statische Funktion darf dabei nicht in den Hintergrund gestellt werden. Offener Beton ist in der modernen Architektur ein wichtiges Gestaltungselement. Die Oberfläche von Beton ist abhängig von der Stützenschalung. Eine Schalung aus Holz hinterlässt Abdrücke der Maserung und Kanten zwischen den einzelnen Leisten.
Beim wiederverwendbaren System wird die Oberflächenstruktur durch Matrizen bestimmt, die eine große Designvielfalt erlauben. Die Matrizen werden aus CAD-Vorlagen erstellt und können außergewöhnliche Formen und natürliche organische Formen gleichermaßen abbilden. Für die Gestaltung von Fassaden und der Architektur im öffentlichen Raum stehen alle Möglichkeiten offen.
Schalungen, nach dem Baukastenprinzip
Ein Prinzip, mit dem sich aus Standardelementen, zusätzlichen Modulen und Sonderelementen ein individuelles Stützenschalungssystem erstellen lässt, öffnet neue Wege für die Architektur. Das System ermöglicht das Gießen von spannungsfreien Betonteilen in die Höhe und erlaubt eine große Formenvielfalt. Die Montage der einzelnen Module lässt sich in kurzer Zeit realisieren. Die Verwendung von Strukturmatrizen ist auf die Anwendung vor Ort zugeschnitten. Sicheres Bauen und kreative Architektur im technischen Segment schließen sich mit durchdachten Lösungen nicht aus und öffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten im Ingenieurbau. Für die Fertigung von Standardformen, wie sie beim Bau von Windkraftanlagen vorkommen, liegen die Vorteile auf der Hand.