Unternehmer im Agrarsektor zu werden ist mit vielen Entscheidungen, Vorbereitungen und Aufgaben verbunden, die auf den jungen Unternehmer zukommen. Was es rund um die Betriebsgründung im Bereich Agrarwirtschaft zu beachten gibt, das erfährt man hier.
Inhaltsverzeichnis
Ausrichtung des Agrarbetriebs festlegen
Der Agrarsektor umfasst verschiedene Kategorien, für welche eigene rechtliche Vorgaben gelten. Daher sollte vor der Betriebsgründung anhand einer Standort- und Wettbewerbsanalyse zunächst festgelegt werden, worauf sich das künftige Unternehmen spezialisieren wird. Zu den Möglichkeiten gehören in erster Linie die Landwirtschaft und Viehzucht.
Absicherung gegen unternehmerische Risiken
Entscheidend für die Absicherung gegenüber klassischen unternehmerischen Risiken im Agrarsektor sollten angehende Unternehmer prüfen, inwieweit sie von einem Versicherungsschutz profitieren können. Versicherungen gegen Ertragsausfall beispielsweise durch Tierseuchen, rechtliche Risiken, Cyberkriminalität oder Elementarschäden sind Teil eines professionellen Risikomanagements und können Agrarbetriebe im Ernstfall vor einer Pleite schützen. Wichtig für einen guten Versicherungsschutz sind maßgeschneiderte Versicherungslösungen für Landwirte, welche sich am individuellen Bedarf orientieren. Vorgefertigte Versicherungspakete hingegen verursachen häufig unnötig hohe Versicherungsbeiträge oder decken einzelne Risiken des Betriebs nicht effizient ab.
Gründungskapital für den Agrarbetrieb
Bevor Unternehmer aus dem Agrarsektor Geld verdienen, müssen sie in erheblichem Umfang in Vorleistung gehen, da die Bezahlung in der Regel erst bei Produktlieferung erfolgt. Finanziert werden müssen nicht nur ein Hof oder ähnlicher Betrieb so wie die Pachtflächen zum Anbau, sondern auch Saatgut, Setzlinge, die Anschaffung von Tieren, der Futtermittelkauf, Düngemittel, Maschinen und die Gehälter von Mitarbeitern. Neben Eigenkapital führt der Weg vor der Unternehmensgründung daher üblicherweise zu Kreditanbietern. Teilweise bestehen Möglichkeiten zur Förderung durch zinslose Kredite oder EU-Fördermittel. Außerdem kann gerade zu Beginn der Vertragsanbau von Obst, Gemüse, Getreide oder Futtermitteln eine attraktive Möglichkeit sein.
Um das vorhandene Gründungskapital nicht zu stark zu belasten, entscheiden sich viele Unternehmer zunächst für das Pachten von Flächen, welche zur Viehhaltung oder für den Anbau von Obst, Gemüse, Futtermittel oder Getreide genutzt werden. Pachtkosten fallen je nach Vertrag jährlich oder monatlich an, lassen sich exakt planen und sind daher nicht mit einem finanziellen Risiko oder hoher Investition verbunden. Langfristig ist der Kauf von Flächen jedoch wirtschaftlich sinnvoller, um fortlaufende Kosten wie bei der Pacht zu vermeiden.
Aspekt der Werbung im Agrarsektor
Agrarunternehmen verkaufen ihre Erzeugnisse in der Regel nicht an Endverbraucher, sondern an den Großhandel, Supermarktketten und ähnliche gewerbliche Kunden. Das sollte auch bei der Planung von Marketingmaßnahmen frühzeitig berücksichtigt werden. Ganz ohne Werbung kommen selbst Agrarbetriebe heute nicht mehr aus, schließlich sollen beim Verkauf der erzeugten Produkte die bestmöglichen Preise erzielt werden. Zum ersten Knüpfen wichtiger Geschäftskontakte können der Besuch von Fachmessen oder Kongressen hilfreich sein. Betreibt man zusätzlich einen kleinen Hofladen für Endverbraucher, einen Onlinehandel für ausgewählte Waren oder stellt auf dem Betriebsgelände Ferienwohnungen bereit, muss das Marketing hierfür entsprechend auf Endverbraucher als Zielgruppe angepasst werden.