Ein Wasseranalytiker spielt eine wesentliche Rolle dabei, das Trinkwasser für Mensch und Tier vor Bakterien und anderen Verunreinigungen zu schützen. Aufgrund der zunehmenden Umweltverschmutzung ist dieser Beruf für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Gesundheit äußerst wichtig.
Inhaltsverzeichnis
Diese Ausbildung braucht man als Wasseranalytiker
Wer sich mit Wasseranalysen beschäftigen möchte, der braucht in der Regel mindestens einen Bachelor-Abschluss in Biologie, Chemie oder einem verwandten Bereich. Auch eine meist dreijährige Ausbildung zum Chemielabortechniker ermöglicht es, als Wasseranalytiker zu arbeiten. Weitere Berufe, die sich mit der Analyse von Wasser beschäftigen, sind Umwelt- und Wasserwirtschaftsingenieure, Umwelttechniker, Umweltchemiker, Biologen im Bereich Gewässerschutz, Hydrologen sowie Gesundheitsinspektoren.
Welche Aufgaben umfasst der Beruf?
Als klassische Aufgaben eines Wasseranalytikers zählen das Einsammeln von Wasserproben, die Durchführung von Tests den gesammelten Proben sowie die Dokumentation der Analyse-Ergebnisse. Außerdem gehört es zu den Aufgaben des Wasseranalytikers, sämtliche Geräte zu reinigen und für die Vollständigkeit des Labor-Inventars zu sorgen. Die Reinigung von Geräten innerhalb eines Labors ist dabei wesentlicher Teil seiner Tätigkeit, denn sie dient der größtmöglichen Genauigkeit bei Tests.
Verunreinigungen können das Analyseergebnis verfälschen, weshalb der Wasseranalytiker beim Säubern von Mikroskopen beziehungsweise Spektroskopen sowie der Sterilisation von Geräten und Behältnissen wie Reagenz- und Bechergläsern oder Kolben sehr sorgfältig arbeiten muss. Durch seine Arbeit trägt ein Wasseranalytiker dazu bei, vorhandene Wasserressourcen und auch die Umwelt insgesamt zu schützen. Zudem leistet er einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung und hilft zusätzlich dabei, industrielle Prozesse zu verbessern und nachhaltiger zu gestalten.
In diesen Bereichen arbeitet ein Wasseranalytiker
Das Einsatzfeld für Wasserexperten ist weitgefächert. Vor allem im Umweltschutz werden Wasseranalysen benötigt, denn sie geben Auskunft über die Wasserqualität in Flüssen, Seen oder Meeren. Zudem lassen sich mithilfe von Wasseranalysen Verunreinigungsquellen identifizieren. Wasseranalysen werden auch im Bereich der Trinkwasserversorgung benötigt und helfen dabei, den Umgang mit Abwasser zu regeln, indem sie Auskunft über die Effizienz von Abwasseranlagen geben und zeigen, ob geltende Bestimmungen zu Schadstoffgrenzwerten vor und nach der Behandlung des Abwassers eingehalten werden.
Weitere Einsatzfelder für Wasseranalysten sind die Landwirtschaft und die Industrie. Der Landwirtschaft dient die Wasseranalyse dazu, die Qualität des Wassers in Bewässerungssystemen zu prüfen und vorhandene Wasserquellen auf ihre Qualität zu testen. Für die Industrie sind solche Analysen wichtig, weil sie zeigen, ob zum Beispiel im Produktionsablauf verwendetes Wasser eine Qualität besitzt, mit der die Produktanforderungen erfüllt werden.
Des Weiteren nutzt die Industrie Wasseranalysen, um etwa verwendetes Kühl- oder Prozesswasser in Produktionskreisläufen zu überwachen und zu kontrollieren. Im Gesundheitswesen, in der Forschung und Entwicklung, im Bausektor, in der Energieerzeugung sowie im Bereich Wellness und Schwimmbad werden die Fähigkeiten eines Wasseranalytikers ebenfalls zur Qualitätskontrolle benötigt.
Wie erstellt der Fachmann eine Wasseranalyse?
Die Wasseranalyse ist ein komplexer, mehrstufiger Vorgang, für dessen exakte Durchführung der Wasseranalytiker verantwortlich ist. Grundsätzlich besteht die Wasseranalyse aus drei Schritten.
Proben sammeln
Um Analysen durchführen zu können, muss der Wasseranalytiker zunächst Wasserproben aus verschiedenen Quellen beziehungsweise Entnahmestellen sammeln. Dazu reist ein Wasseranalytiker an den Fluss, See oder Wasserturm, dessen Wasser analysiert werden soll, und entnimmt eine Probe. Diese darf nach dem Einsammeln nicht durch äußere Einflüsse verunreinigt werden, da sonst die Ergebnisse verfälscht werden. Luftdicht verschlossen, nimmt er die Probe mit ins Labor.
Analyse der Wasserprobe
Die eingesammelte Probe dient dem Wasseranalytiker dann als Material für unterschiedlichste Tests. Hauptziel einer Wasseranalyse ist die Überprüfung der Wasserqualität, die Identifikation eventuell vorhandener Schadstoffe sowie die Ermittlung des Schadstoffgehalts. Dazu kommt die Probe oft auf einen Objektträger und wird mithilfe von hoch spezialisierten Geräten, zum Beispiel einem Mikroskop oder Spektroskop, untersucht.
Der Wasseranalytiker kann während seiner Analyse auch nach gesundheitsschädlichen Bakterien oder anderen Mikroorganismen Ausschau halten. Bei Wasseranalysen geht es sehr häufig um die öffentliche Sicherheit, etwa im Bereich der Trinkwasserversorgung. Aus diesem Grund benötigt der jeweilige Wasseranalytiker fundierte Fachkenntnisse hinsichtlich der Wasserqualität und muss darüber hinaus in seiner Ausbildung oder im Studium die Fähigkeit erlangt haben, jede potenzielle Gefahr zu identifizieren.
Dokumentation
Abschließend erfolgt durch den Wasseranalytiker die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse. Dazu hält er in einem Bericht den Entnahmeort der Wasserprobe fest. Auch das Datum der Wasserentnahme, identifizierte Bakterien und Schadstoffe sowie die Gesamtqualität des Wassers müssen dokumentiert werden. Als Hilfsmittel können ihm hier auch Grafiken dienen, mit denen er seine Ergebnisse visualisieren kann. Die Genauigkeit der Dokumentation ist zwingend notwendig, weshalb eine Ergebnisaufzeichnung möglichst detailliert sein muss. Sämtliche Informationen kommen in eine Computerdatenbank und werden dort gespeichert. Auf diese Weise sind sie jederzeit abrufbar.
Verdienstmöglichkeiten als Wasseranalytiker
Wie hoch der Verdienst als Wasseranalytiker ist, hängt von mehreren Faktoren ab. So kann es etwa eine Rolle spielen, in welcher Region man tätig ist oder in welcher Branche man arbeitet. Wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verdienstes haben vor allem die Dauer der Berufserfahrung sowie erworbene Qualifikationen. In Deutschland liegt der Jahresverdienst für Wasseranalytiker meist zwischen 30.000 Euro und 60.000 Euro, bei entsprechender Qualifikation und Erfahrung sind aber auch deutlich höhere Gehälter möglich.