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Werbegeschenke für Kunden: Besser analog oder digital?

Marketing ist der Schlüsselfaktor zum Unternehmenswachstum. Entscheidend ist das Zusammenspiel aus verschiedenen Maßnahmen, um die bestmöglichen Effekte zu erzielen. Werbegeschenke haben sich über die letzten Jahrzehnte gehalten und sind nach wie vor eine beliebte Option, um die eigene Marke bekannter zu machen.

Heute gibt es allerdings nicht mehr nur den typischen „bedruckten Kugelschreiber“, sondern auch digitale Möglichkeiten, die in den Fokus rücken. Was aber ist zur langfristigen Kundenbindung besser geeignet? Das wird nachfolgend genauer beleuchtet.

Das physische Werbegeschenk aus Kundensicht betrachtet

Ein großer Vorteil des analogen Werbegeschenks liegt darin, dass der Kunde es im Alltag nutzt und in der Hand hält. Es entsteht ein „Gefühl“ für das Präsent und oft sogar eine positive Bindung. Wenn es sich um ein praktisches Werbegeschenk mit einem echten Nutzen handelt, speichert das Gehirn des Verwenders es als Bereicherung ab. So macht es also durchaus Sinn auf ein nützliches Produkt für den Alltag zurückzugreifen, als beispielsweise auf Bonbons oder Schokolade zu setzen, welche lediglich einen kurzen Effekt mit sich ziehen.

Während der Nutzung fällt der Blick immer wieder auf das Logo und den Namen des „Schenkers“. So entsteht eine Art Bindung, die gar nicht bewusst wahrnehmbar ist. Erst wenn der beschenkte Kunde wieder eine Dienstleistung oder ein Produkt aus der Branche des Schenkers benötigt, kommt der Markenname ins Gedächtnis.

Wir haben eine Liste aus verschiedenen physischen Werbegeschenken zusammengestellt, die bei vielen Kunden gut ankommen und auch rege genutzt werden:

  • Hochwertige Schreibwaren: Dieses klassische Geschenk findet in der Geschäftswelt immer Anklang, da jeder ein Schreibwerkzeug benötigt. Ob bedruckte Blöcke, Kugelschreiber mit Aufdruck oder Briefpapier – die Produktionskosten sind relativ gering, der Mehrwert hoch.
  • Werkzeuge: Die Art des Geschenks ist immer auch von der Branche abhängig. Für Handwerker bieten sich Werkzeuge als Geschenk an. Das kann ein Zollstock mit Logo sein, aber auch eine Werkzeugtasche für unterwegs oder ein Hammer mit Namen.
  • Technische Accessoires: Powerbanks, USB-Sticks, Kopfhörer oder Ladekabel bieten sich bei einer technikaffinen Zielgruppe besonders an. Auch hierbei handelt es sich um „Alltagsgegenstände“, die immer wieder einen Gedanken an den Werbenden zulassen.
  • Bekleidung: Bedruckte T-Shirts oder Kappen sind eine lustige Idee, um ein Werbegeschenk zu gestalten. Hierbei kommt es aber auf die Kreativität des Erstellers sein, denn Mode ist eine sehr individuelle Sache.
  • Büroartikel: Zusätzlich zu den Schreibwaren sind auch Planer und Kalender zum Jahresende sehr beliebt. Ihr Vorteil ist, dass diese das ganze Jahr über an der Seite des Nutzers bleiben. Mitten im Jahr sind es eher Notizbücher, die bei Meetings oder im Büroalltag hilfreich sind.

Vorteile von physischen Werbegeschenken

Obwohl die Umfrage bereits aus dem Jahr 2016 stammt, sind die Zahlen nicht weniger aktuell. 59 % der befragten Personen gaben an, dass sie Werbeartikel gerne nutzen und das ist der Gewinnfaktor aus Sicht des Schenkenden. Zu den klaren Vorteilen der physischen Artikel gehört die Greifbarkeit. Der Kunde hat eine sinnliche Wahrnehmung und profitiert von langer Haltbarkeit. Sein Werbegeschenk begleitet ihn im Alltag, sodass er immer wieder an den Werbenden erinnert wird.

Ein guter Vergleich ist zwischen Postkarte und E-Mail möglich. Beide übermitteln Informationen, allerdings auf eine andere Art und Weise. Die Postkarte dient womöglich als Schmuck an der Wand und ist greifbar. Die E-Mail gerät in Vergessenheit, wenn sie gelesen und die Informationen konsumiert wurden.

Digitale Werbegeschenke sind in den letzten Jahren beliebt geworden

Aufgrund der schnellen und kostengünstigen Verteilung haben digitale Geschenke ihre Daseinsberechtigung. Einmal erstellt, lassen sie sich leicht vervielfältigen und ohne logistischen Aufwand an den Kunden übergeben.

Typische Beispiele sind:

  • Gutscheincodes für Dienstleistungen und Online-Shops: Sie lassen sich einfach per E-Mail versenden und sind bei Kunden sehr beliebt.
  • Zugänge zu exklusiven Inhalten: Webinare oder auch Kurse bieten einen Mehrwert und fördern das Engagement der Kunden. Auch besondere Verkaufsevents in sozialen Medien können ein Anziehungsmagnet sein.
  • Personalisierte Tools und Apps: Diese Art des digitalen Werbegeschenks kommt dem nützlichen physischen Tool am nächsten. Die Kundenbindung wird hierbei durch den praktischen Nutzen gefördert.

Vorteile digitaler Werbegeschenk für Werbende

Jedes Unternehmen hat seine ganz eigene Marketingstrategie und die Nutzung digitaler Geschenke gehört vor allem bei Online-Unternehmen dazu. Einer der Hauptvorteile ist die kostengünstige Erstellung. Der Rabattcode hat keine Produktionskosten, allerdings bezahlt der Werbende durch die Preisnachlässe, die er gewährt. Verglichen mit physischen Geschenken ist also nicht immer ein finanzieller Mehrwert verfügbar.

Weitere Vorteile sind einerseits die Nachhaltigkeit, andererseits aber auch die direkte Messbarkeit des Erfolgs. Das Unternehmen sieht, falls ein Rabattcode eingelöst wurde. Es kann aber nicht erkennen, ob der Kugelschreiber als klassisches Werbegeschenk wirklich im Alltag genutzt wird.

Die passende Geschenkform hängt von der jeweiligen Branche ab

Digitale und analoge Werbegeschenke schließen sich nicht aus. Es gibt Unternehmen, die parallel auf beide Möglichkeiten setzen. Wichtig ist am Anfang immer eine gründliche Zielgruppenanalyse, um die Bedürfnisse des Kunden zu erkennen. Ein Handwerksbetrieb, dessen Kunden im Median Ü50 sind und selbst Interesse an handwerklichen Tätigkeiten haben, freuen sich über einen bedruckten Zollstock mehr als über einen Rabattcode für Online-Dienste.

Ein digitaler Store, dessen Kundschaft überwiegend aus Nutzern von sozialen Netzwerken besteht, hat mit dem Rabattcode den besseren Stand bei den Kunden. Es kommt maßgeblich auf die individuellen Bedürfnisse an und es macht Sinn, nicht eine Methode völlig auszuschließen. Unternehmen können individuell an der Art des Kunden entscheiden, ob sie lieber ein Goodie in die Einkaufstasche packen oder per Newsletter einen Rabattcode versenden.

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